Es grünt so grün…

Nach dem atemlosen Saigon sehnen wir uns nach frischer Landluft und stiller Abgeschiedenheit. Im Mekong-Delta werden wir fündig. Was wir hier an satter Üppigkeit sehen, ist schwer zu beschreiben. Worte sind unbefriedigend und Fotos bringen es auch nicht richtig rüber.

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Glücklicherweise müssen wir dieses herrliche Erdfleckchen mit keinen Touri-Massen teilen, denn wir entschieden uns gegen eine gebuchte Gruppentour. Ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade landen wir auf der Insel Ben Tré. Wir finden ein kleines Gästehaus mit Bungalows im Longan-Garten. Die Mitarbeiter pflücken uns täglich frische Longans vom Baum, die aussehen wie kleine Kartoffeln und wie Litschis schmecken.

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Wir teilen die Longan mit Sarah aus Halle, die bereits zwei Monate Indien hinter und noch drei Monate Vietnam vor sich hat. Tut gut – mal wieder Reisegschichten in eigener Sprache auszutauschen und Vietnam aus einer anderen Perspektive geschildert zu bekommen. Denn für Sarah ist Vietnam nach Indien eine durchweg positive Erfahrung, während wir mit der Mentalität so unsere Problemchen haben. Wir fremdeln hier noch ein wenig mit der ruppig-hastigen Art der Menschen, die stets von dieser aggressiv-bellenden Sprache begleitet wird. Die Sprache ist natürlich im Delta die selbe wie in Saigon doch das WIE ist anders. Was die Freundlichkeit betrifft, war das Gefälle zwischen Stadt und Land bisher in keinem Land so spürbar groß, wie hier in Vietnam. Und im Mekong-Delta – das findet auch Sarah – strahlen und winken die Menschen fast alle, ihre Augen signalisieren uns eine Wärme und Herzlichkeit, die wir seit Kambodscha sehr vermisst haben.

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Im Delta gibt es von allem viel. Viel Wasser, viele Palmen, viele saftig-grüne Reisfelder und viele schmale Pfade umringt von – noch mehr Wasser und Palmen. Es gibt viele kleine und große Brücken, viele Nudelsuppen, viele Früchte zu kleinem Preis und ganz viel Gastfreundschaft (wir luken nicht nur einmal nur aus Neugier in ein Grundstück rein und werden schon zum Tee- und Longan-Päuschen eingeladen). Nur Touris und Scooter gibt es hier erstaunlich wenig und das macht das Delta unerwarteter Weise zu einem ruhigen, fast schon geheimen Geheimtipp. Auch nach dem sechsten Tag möchten wir am liebsten noch verweilen.

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Leider sitzt uns die Zeit im Nacken, denn Vietnam ist riesig und die nahenden Tet-Feiertage zum chinesischen Neujahrsfest rücken immer näher. Das Mekong Delta lohnt trotzdem jede verlängerte Minute und hat uns nach einem schwierigen Start in Vietnam wieder versöhnlich gestimmt.

(Henni)

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